Als Luciano Pavarotti während eines Interviews im Jahre 1990 gefragt wurde, wer für ihn der herausragendste Tenor der Geschichte sei, antwortete er: ‘Fritz Wunderlich’.”
und Jonas Kaufmann sagte über ihn: „Fritz Wunderlich hat in alles, was er sang, so viel Liebe und Hoffnung, so viel Leidenschaft und Feuer hineingelegt, als wäre es der letzte Auftritt seines Lebens. Er war beim Singen nicht nur hundert Prozent Künstler, sondern auch hundert Prozent Mensch. Seine „Granada“-Aufnahme nehme ich mit auf die einsame Insel. Das ist unglaublich, wie er da singt, er zerspringt fast vor Energie.“
Fritz Wunderlich – Eine Stimme aus dem Pfälzer Bergland, die die Welt verzauberte
Das Pfälzer Bergland ist nicht nur landschaftlich reizvoll – es ist auch kulturell reich. Ein besonders glanzvoller Name in dieser reichen Tradition ist Fritz Wunderlich, einer der bedeutendsten lyrischen Tenöre des 20. Jahrhunderts. Am 26. September 1930 in Kusel geboren, wuchs er in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine musikalische Begabung zeigte sich schon früh: Bereits als Jugendlicher beeindruckte er mit seiner außergewöhnlich klaren, warmen Stimme.
Nach dem Studium an der Musikhochschule Freiburg begann eine steile Karriere, die ihn auf die großen Opernbühnen Europas führte. Wunderlichs Repertoire reichte von Mozart über die deutsche Romantik bis hin zum Liedgesang – immer getragen von technischer Brillanz, emotionaler Tiefe und einer Natürlichkeit, die sein Publikum unmittelbar berührte.
Seine Interpretation der Rolle des Tamino in Mozarts Zauberflöte gilt bis heute als unerreicht. Auch als Liedsänger setzte er Maßstäbe – etwa mit seinen Aufnahmen von Schuberts Winterreise oder Schumanns Dichterliebe. Seine Kunst war geprägt von Präzision und Gefühl, von intelligenter Phrasierung und einer Stimme, die gleichermaßen leuchtete wie tröstete.
Trotz seines internationalen Erfolgs blieb Fritz Wunderlich seiner Heimat stets verbunden. Die Pfalz, das Pfälzer Bergland und insbesondere Kusel blieben für ihn ein Ort der Ruhe, der Verankerung und Inspiration.
Tragischerweise endete sein Leben viel zu früh: Am 17. September 1966 verunglückte Fritz Wunderlich in Heidelberg – nur wenige Tage vor seinem Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera.
Ein kulturelles Erbe von Weltrang
Heute lebt das Andenken an Fritz Wunderlich in seiner Geburtsstadt Kusel und im gesamten Pfälzer Bergland fort. Das Fritz-Wunderlich-Museum, Konzerte zu seinen Ehren, musikalische Projekte und Bildungsinitiativen halten die Erinnerung an sein Werk lebendig.
Wunderlich steht für all das, was Kultur im Pfälzer Bergland ausmacht: Talent aus der Region, Weltoffenheit, Bodenständigkeit und eine tiefe Liebe zur Musik. Er ist ein Vorbild, ein Botschafter, ein bleibender Teil unserer Identität.
Wir laden Sie ein, seine Spuren bei uns zu entdecken – und die Kraft der Musik dort zu erleben, wo alles begann.
Öffnungszeiten Museum:
Dienstag – Sonntag von 14.00 – 17.00 Uhr
Marktstraße 27, 66869 Kusel
TIPP: Jedes Jahr im September finden die Fritz Wunderlich Musiktage statt.
Stadt- und Heimatmuseum Kusel
mit Fritz Wunderlich Gedenkzimmern
Das Heimatmuseum birgt neben Erinnerungsstücken an vergangene Zeiten das "Fritz-Wunderlich-Gedenkzimmer", eine Hommage an den 1966 verstorbenen großen Sänger und Sohn Kusels. Hier sind fast alle Tondokumente seiner kurzen Laufbahn sowie von ihm getragene Kostüme ausgestellt. Dokumente, Briefe und Fotos vervollständigen den Einblick in sein Leben.
Im Heimatmuseum sind noch viele weitere interessante Austellungsstücke zu sehen. Im Erdgeschoss des Museums werden ständig wechselnde Ausstellungen gezeigt.
In der 1. Etage ist der größte Teil mit drei Zimmern Fritz Wunderlich gewidmet. Hier hat die Fritz-Wunderlich-Gesellschaft über Jahrzehnte eine Sammlung aufgebaut, die auch heute noch immer weiter ergänzt wird.
Hier geht's direkt zur Homepage des Museums