Veranstaltung

Manuel Thomas - Ein Leben lang Neues

Die Städtische Galerie und der Kunstverein Speyer würdigen Manuel Thomas anlässlich seines 85. Geburtstags mit einem Überblick seines Lebenswerks, das sich durch die Fülle unter­schiedlichster Werkgruppen und Techniken auszeichnet: Zeichnungen, Aquarelle, Hinterglasbilder, Collagen und Druckgrafik.

Der Einladung angeschlossen hat sich das Anselm Feuerbach-Haus, das Thomas‘ assoziative Arbeiten zu diesem berühmten Sohn der Stadt und zur Stadt Speyer zeigt.
Der Maler, Zeichner und Schriftsteller Manuel Thomas, geboren 1940 in Speyer, studierte in München und Mainz Kunst und Kunstgeschichte sowie vorübergehend Theologie. Seiner Doppelbegabung blieb er bis zum heutigen Tage treu.
Schon in seinen ersten Ausstellungen in Mainz und München schlug er Brücken zwischen den Linien des Zeich­nens und des Schreibens.
Dem folgten unzählige Ausstel­lungen im In- und Ausland, oft verbunden mit Lesungen seiner Texte und Gedichte: im Irland der Sehnsuchtsjahre, in Rom im Frühjahr 1977 als Stipendiat der Villa Massimo, in Paris in der Maison Heinrich Heine, in Indien im Artist Center Bombay, in Goethe-Instituten in Peru und Argentinien oder im Centro Lume an der Copa Cabana von Rio de Janeiro. Seine Stammgalerien in München – Karin Hielscher, Galerie Goltz, von Laar und Rudolf Hartmann – zeigten seine Arbeiten über Jahrzehnte hinweg, ebenso wie die Galerien seiner Heimatstadt Speyer.

Verschiedene, sehr vielfältige Wege seiner künstlerischen Entwicklung zeichnet nun diese Ausstellung nach: inspiriert von Reisen und geleitet in die reiche Welt der Imagination des Dichters.

Was den Künstler seit über sechzig Jahren in seinen Bann schlägt, ist die Malerei „hin­ter Glas“, die technisch heraus­fordert im Aufbau vom Vordergrund her und die Far­ben in ganz be­sonderer Weise zum Leuchten bringt. Seit seinem Paris-Stipendium in den späten achtziger Jahren kommen mona­telang Blumenaquarelle nach der Natur dazu, voller Leben bis zum Verblühen und Welken. Daraus entwickelte sich eine neue Technik: in dünne Wasserläufe eingespeiste Farben zu schlanker Abstraktion. In jüngster Zeit entstanden fadenfeine Zeichnungen von Blumenstücken und bizarren Landschaften, die Farben entwichen in die Erinnerung des Künstlers.
Im Kulturhof Flachsgasse entführt Manuel Thomas in die Welt seiner Gegensätze: vom kühnen Griff des Achtzehnjäh­rigen nach der Apokalypse zu den freien Räumen der selbst­verwalteten Linie, von der Radiernadel zum Material der Collagen und deren „Sprengung“ ins Dreidimensionale, vom experimentellen Hinterglasbild in das Großformat des Trip­tychons, von Zeichnungen surreal anmutender Freiheit ins Assoziative aus Gegenwart und Geschichte