Das Bedeutendste, was Mensch und Natur uns hinterlassen haben
Die UNESCO (aus dem englischen: United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization), ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur und gleichzeitig eine der 17 rechtlich selbstständigen Sonderorganisationen der Vereinten Nationen. Sie hat ihren Sitz in Paris.
Das Welterbekomitee der UNESCO verwaltet im Rahmen des Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt (Welterbekonvention von 1972) das Welterbe der Menschheit, welches eine besondere Auszeichnung mit Bewahrungspflicht darstellt. Es setzt sich aus dem Weltkultur- und Weltnaturerbe zusammen.
Im August 2024 umfasst die Welterbeliste 1.223 Stätten in 168 Ländern. Davon sind 952 als Weltkulturerbe und 231 als Weltnaturerbe gelistet, weitere 40 Stätten werden als gemischte Kultur- und Naturerbestätte ausgewiesen.
Die meisten Welterbestätten finden sich in Italien (60) und China (59). Deutschland folgt mit 54 Stätten (Stand Aug. 2024) an dritter Stelle.
Unterschieden wird dabei u.a. zwischen "einfachen" Welterbestätten, die nur ein Objekt oder ein geschlossenes Gebiet umfassen und "seriellen" Stätten, die mehrere Einzelobjekte oder mehrere voneinander getrennte Gebiete beinhalten.
Die deutschen Welterbestätten haben sich im UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. zusammengeschlossen. Der Verein hat zum Ziel, die deutschen Welterbestätten bekannter zu machen und Denkmalschutz und Tourismus besser zu koordinieren.
Auf der Homepage des Vereins findet Ihr eine Menge Information zu unseren Welterbepartnern und sicher auch viel Inspiration für den Besuch der gut 50 anderen deutschen Welterbestätten, von denen ein paar auch ganz bei uns in der Nähe zu finden sind.
SchUM-Stätte Worms - 50km
Die SchUM-Stätten in Worms sind mit Speyer und Mainz Teil des kulturellen Erbes der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. Worms ist die älteste erhaltene jüdische Gemeinde Deutschlands, mit der bedeutenden Wormser Synagoge aus dem 11. Jahrhundert und einem der ältesten jüdischen Friedhöfe Europas.
Der jüdische Friedhof in Worms ist wirklich ein faszinierender und historisch bedeutender Ort. Er wurde bereits im Jahr 1076 gegründet und gilt als einer der ältesten jüdischen Friedhöfe in Europa. Mit einer Fläche von etwa 2,5 Hektar und einer umgebenden Mauer bietet er eine besondere Atmosphäre, die viele Besucher anzieht. Die Grabsteine, oder "Matzevot", sind oft kunstvoll gestaltet und tragen hebräische Inschriften, die viel über die Verstorbenen und ihre Lebensgeschichten verraten. Besonders hervorzuheben ist das Grab von Rabbi Meir ben Baruch, dem Maharam von Worms, der als einer der bedeutendsten jüdischen Gelehrten des 12. Jahrhunderts gilt.
Kloster Lorsch - 60km
Das Kloster Lorsch ist ein bedeutendes UNESCO-Weltkulturerbe in Deutschland und ein herausragendes Beispiel karolingischer Architektur. Im 8. Jahrhundert gegründet, spielte es eine zentrale Rolle im mittelalterlichen Klosterleben. Die beeindruckenden Überreste, insbesondere das romanische Torhaus, auch "Lorsch Tor" genannt, sind Zeugnisse seiner einstigen Pracht. Das Kloster war nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zentrum für Bildung und Kultur, wo viele Manuskripte kopiert und bewahrt wurden. Heute können Besucher die historische Anlage erkunden und die beeindruckende Architektur bewundern, was einen faszinierenden Einblick in das Leben im Mittelalter bietet. Ein Besuch des Klosters ist eine Gelegenheit, die Schönheit und den Reichtum der Geschichte zu erleben.
Mathildenhöhe Darmstadt - 80km
Die Mathildenhöhe in Darmstadt ist ein bedeutendes Kultur- und Architekturdenkmal, das für seine Rolle in der Jugendstilbewegung bekannt ist. Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, zog die Künstlerkolonie viele kreative Köpfe an, die innovative Ideen umsetzten. Ein markantes Merkmal ist der Hochzeitsturm, der 1908 erbaut wurde und als Wahrzeichen der Stadt gilt. Ein Besuch auf der Mathildenhöhe bietet nicht nur einen Einblick in die Vergangenheit, sondern auch die Möglichkeit, die harmonische Verbindung von Kunst, Architektur und Natur zu genießen.
Grube Messel - 85km
Die Grube Messel in Hessen ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und eines der bedeutendsten Fossilienvorkommen weltweit. Vor rund 47 Millionen Jahren bildete sich hier ein vulkanischer Maarsee, in dem sich zahlreiche Fossilien von Tieren und Pflanzen aus der Eozän-Zeit erhalten haben. Besonders hervorzuheben sind Funde von frühen Säugetieren, Vögeln und Fischen. Die Grube Messel ist nicht nur ein wertvolles geowissenschaftliches Forschungszentrum, sondern auch ein herausragendes Beispiel für die Erhaltung geologischer und biologischer Geschichte. Sie ermöglicht Forschern einzigartige Einblicke in die Evolution von Tierarten und die Entwicklung der Erde. Heute dient die Grube Messel auch als Informationszentrum für Besucher, die auf Rundgängen viel über die Entstehung der Fossilien und die geologische Geschichte der Region erfahren können.
Kloster Maulbronn - 66km

Das Kloster Maulbronn, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist ein herausragendes Beispiel mittelalterlicher Klosterarchitektur, das im 12. Jahrhundert von Zisterziensermönchen in Baden-Württemberg gegründet wurde. Es besticht durch gut erhaltene Gebäude, darunter die romanische Kirche und der Kreuzgang, die Einblicke in das Leben der Mönche bieten. Die Architektur verkörpert die Zisterzienserideale von Einfachheit und Funktionalität, während kunstvolle Details die Handwerkskunst der Zeit widerspiegeln. Heute zieht das Kloster Touristen und Geschichtsinteressierte an, die die ruhige Atmosphäre und die historische Bedeutung des Ortes genießen möchten.
Kurstadt Baden-Baden - 87km
In Baden-Baden befindet sich das UNESCO-Welterbe „Bäderviertel“, das für seine historischen Thermalbäder und die damit verbundene Kurtradition bekannt ist. Die Stadt war bereits in der Antike als Heilbad berühmt und zog im 19. Jahrhundert zahlreiche Aristokraten und Künstler an. Besonders hervorzuheben sind das „Friedrichsbad“ und das „Caracalla Spa“, die ihre Ursprünge in der römischen Zeit haben. Das Bäderviertel ist ein einzigartiges Beispiel für die Entwicklung von Kurorten in Europa und zeigt, wie sich die Kultur des Baden und der Erholung im Laufe der Zeit mit Architektur und Gesellschaft verknüpft hat. Die sanfte Einbettung der Gebäude in die natürliche Landschaft des Schwarzwaldes und die Pflege der historischen Strukturen machen das Bäderviertel zu einem bedeutenden kulturellen Erbe, das sowohl Erholungssuchende als auch Kulturinteressierte gleichermaßen fasziniert.