Stadttor, Stadtturm, Stadtjuwel

Stadttorturm Innenstadt Speyer
Stadttorturm Altpörtel mit Maximilianstraße © adobestock 517702597

Das Altpörtel war das westliche Stadttor Speyers und Teil der mittelalterlichen Befestigung, zu der 68 Mauer- und Tortürme gehörten. Es bildet gegenüber dem Dom den Abschluss der Maximilianstraße.
1230 wurde mit dem Bau begonnen und 300 Jahre später wurde das oberste Turmgeschoss mit der spätgotischen Maßwerkbrüstung und den Arkadenbögen der Galerie hinzugefügt. Das steile Dach mit der Laterne stammt aus dem Jahr 1708. 

Mit 55 Metern ist es eines der höchsten und bedeutendsten Stadttore Deutschlands. Reich gegliedert präsentiert sich die der Stadt zugewandte Seite, die Schießscharten der Westseite weisen auf die Verteidigungsfunktion des Turmes hin.

Die Turmuhr

An der Ost- und Westseite des Altpörtels sind je zwei Zifferblätter der Turmuhr angebracht. Die Zeiger auf den großen Zifferblättern zeigen die Stunde an, die Zeiger auf den kleinen Zifferblättern die Viertelstunden. 

Früher war die Stunde die wichtigste Zeitangabe. Deshalb sind die Zifferblätter, die die vollen Stunden anzeigen, erheblich größer als die Zifferblätter, die "nur" die Viertelstunden anzeigen. Darüber hinaus ist das Stundenzifferblatt an der stadtabgewandten Seite größer, damit Reisende schon aus der Ferne die Uhrzeit erkennen konnten.

Ziffernblatt Stadttorturm
Ziffernblatt Altpörtel © adobestock 661589623

Das Speyerer Normalmaß

Hinweisschild an Steinmauer mit der Aufschrift "Speyerer Schuh"
Normalmaß Speyerer Schuh © Stadt Speyer, Tourist-Information

Auf der stadtabgewandten Seite der Altpörteldurchfahrt ist links am Torbogen eine eiserne Klammer angebracht. Sie stellt das Speyerer Normalmaß dar, den 28 cm hohen, sogenannten Speyerer Normalschuh, der für jeden Handeltreibenden in Speyer das Maß aller Dinge war. Aufgrund glücklicher Umstände überstand der Turm die Stadtzerstörung 1689 und blieb so als einer der wenigen Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten.
Das Altpörtel diente in früheren Zeiten auch als Gefängnis. Das Verließ ist in den südlichen Torbogen integriert. Es ist nur ein karger Raum ohne Tageslicht. 

Leider ist das Altpörtel bis auf unbestimmte Zeit wegen notwendiger Brandschutz-Ertüchtigungsmaßnahmen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.