Stadtbildprägend und geschichtsträchtig.
to do deskline:
St. Bernhard erfassen
evtl. ein Textbaustein Galerie unter jeder Kirche einfügen? -> Ist dafür nicht der deskline Eintrag gedacht? LS
Neben dem Dom gibt es allein in der Innenstadt fünf weitere bedeutende und beachtenswerte Sakralbauten.
Die einzelnen Kirchen stellen wir Euch hier vor. In der kompakten Auflistung unten könnt Ihr Euch die Lage der Kirchen ansehen, wenn Ihr über der Liste auf Kartenansicht umstellt.
Gedächtniskirche
Der Bau sollte an die Protestation erinnern, welche die evangelischen Reichsstände 1529 auf dem Reichstag zu Speyer vollzogen. An das Ereignis erinnert in der Vorhalle das Luther-Denkmal und die Statuen protestantischer Landesfürsten.
Während des Kulturkampfes Ende des 19. Jahrhunderts waren die Beziehungen zwischen Katholiken und Protestanten gespannt. Das wirkte sich auf den Bau der Gedächtniskirche aus, die keinesfalls hinter dem Dom zurückstehen sollte. Allerdings war der Bau in der Bevölkerung, auch unter den evangelischen Christen, umstritten.
Die Protestanten sammelten Spenden und gewannen sogar die Unterstützung Kaiser Wilhelms II. und seiner Frau, die die Glasfenster der Apsis stifteten. Nach Plänen von Julius Flügge und Carl Nordmann wurde das Gotteshaus sehr aufwendig aus weiß-grauem Vogesensandstein erbaut.
Im Jahre 1979 wurde die alte Orgel ersetzt. Die heutige Orgel aus der Werkstatt von Detlef Kleuker ist mit 95 Registern die größte Orgel in Südwestdeutschland und die zweitgrößte mechanische Orgel der Welt.
In der Gedächtniskirche finden regelmäßige Orgelkonzerte und -matinéen statt.
Die Gedächtniskirchengemeinde bietet Euch neben aktuellen Informationen rund um das Gotteshaus im Internet auch einen ausführlichen virtuellen Rundgang.
Dreifaltigkeitskirche
Viele Speyerer hatten nach der Zerstörung ihrer Stadt in Frankfurt Unterschlupf gefunden und in der dortigen Katharinenkirche ihre Gottesdienste gefeiert. So ließen sie den Bau nach deren Vorbild vom kurpfälzischen Hofbaumeister Johann Peter Graber aus dem benachbarten Mannheim ausführen.
Die bis heute original erhaltene Inneneinrichtung aus Holz ist dem Umstand zu verdanken, dass die Gelder knapp waren und Holz preiswert zur Verfügung stand. Hervorzuheben sind die Schnitzereien an Altar und Kanzel von Christian Dathan und das von Johann Christian Gutbier reich mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament bemalte Gewölbe. Eine Besonderheit stellt die über dem Altar angebrachte Orgel dar. Die ausgezeichnete Akustik macht den Kirchenraum für Konzerte sehr beliebt.
Das Gotteshaus gilt heute als Juwel des Barock von überregionaler Bedeutung und herausragende Leistung evangelischer Kirchenbaukunst.
Die ungewöhnliche Entstehung der Kirche und ihre bewegte Geschichte stellt die Protestantische Dreifaltigkeitskirchengemeinde auf ihrer Internetseite dar. Hier findet Ihr auch aktuelle Informationen zu Veranstaltungen und Öffnungszeiten.
Die Dreifaltigkeitskirche wird im Zuge der Speyerer Stadtspaziergänge besucht.
Kloster St. Magdalena
Das Kloster St. Magdalena hat als einziges von 60 ehemaligen Klöstern der Pfalz die Jahrhunderte überdauert. 1228 zog die Gemeinschaft von Reuerinnen aus dem rechtsrheinischen St. Leon nach Speyer, wo sie 1304 die Aufnahme in den Dominikanerorden erbat. Die Ordensfrauen widmen sich seither der Mädchenbildung und unterhalten viele Schulen. Im weitläufigen Klosterbezirk wurde im frühen 18. Jahrhundert auf den Mauern des ursprünglichen gotischen Baus der Kirche ein sechsachsiges Langhaus errichtet. Das ehemalige Schulhaus stammt von 1832.
Man betritt die Anlage durch einen spätgründerzeitlichen Torbau aus dem Jahr 1889. In der Mauer um die Klosteranlage sind noch alte Grabkreuze, meist aus dem 18. Jahrhundert, zu sehen.
Zwischen 1923 und 1931 war die Schule Wirkungsstätte der von den Nationalsozialisten ermordeten Philosophin und Karmeliterin Dr. Edith Stein, die 1922 vom Judentum zum Katholizismus übergetreten war.
Über die Geschichte des Klosters und das heutige Wirken informieren die Dominikanerinnen auf der Internetseite des Klosters.
St. Joseph
Die Grundsteinlegung war am 9. Juni 1912. Bereits zwei Jahre später, am 22. November 1914, weihte der damalige Bischof Dr. v. Faulhaber das Gotteshaus. Im Sommer 1917 malte der Kunstmaler Ronge aus München die Bilder für die Seitenaltäre. Von ihm stammen auch die vier Hochaltarbilder, welche Szenen aus der Kindheit Jesus zeigen. Als Vorlage dienten ihm Gemälde nach Rogier v. d. Weyden in der alten Pinakothek in München.
Die Dreifaltigkeitsgruppe, der sogenannte Gnadenthron am Hochaltar, stammt von Professor Thomas Buscher aus München, der auch die Pieta in der Ägidienkapelle schuf, welche 1925 zur Gefallenen-Gedächtniskapelle umgestaltet wurde. Die Kreuzwegstationen mit dem Kreuzaltar, sowie die Statue des heiligen Aloysius und die Josephsstatue sind Werke des Bildhauers Georg Busch.
1988/89 wurde die Kirche umfassend renoviert und 1990 die neue Wilbrandorgel eingeweiht.
St. Joseph im Internet
Friedenskirche St. Bernhard
Etwas außerhalb der Innenstadt in Bahnhofsnähe findet ihr neben dem Adenauerpark die Friedenskirche St. Bernhard.
Anlass für die Errichtung der Bernhardskirche in den Jahren 1953/54 war es, ein Stein gewordenes Zeugnis für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich zu schaffen. Die gemeinsam von deutschen und französischen Katholiken finanzierte Kirche konnte 1954 konsekriert werden. St. Bernhard war bis 1982 Pfarrkirche einer gleichnamigen Pfarrei.
Die Kirche ist in einfacher, klösterlich wirkender Form ausgeführt, dem Stil der Zisterzienserklöster angeglichen.
Die Krypta unter dem Chorraum, die Pax-Christi-Kapelle, stellt eine Besonderheit dar und ist ganz an der Idee der Kirche – Stein gewordenes Symbol für Friede und Aussöhnung – orientiert. An der im Halbrund verlaufenden Wand bergen kleine Wandnischen Erde und Steine von Orten mit besonderer Bedeutung aus allen Kontinenten.