Weinbau, Kaiserdome und SchUM-Stätten am Rhein
Schon lange vor dem Bau der imposanten Kaiserdome und vor der Ansiedlung jüdischer Gemeinden in Mainz, Worms und Speyer waren es die Römer, die die im Mittelalter dann so bedeutenden Städte zur Grenzsicherung des Römischen Reiches gründeten.
Die historischen Parallelen sind auch heute noch Grundlage einer engen Beziehung der drei Städte, die sich in der Neuzeit ganz unterschiedlich entwickelt haben.
Wir können Euch nur empfehlen, dem Rhein abwärts erst nach Worms und durch die Weinlandschaft Rheinhessen nach Mainz zu folgen und unsere geschichtsträchtigen Nachbarstädte im Norden zu besuchen.
Worms - Nibelungen, Luther, Wein und Backfische
Dass Geschichte eine Stadt prägt, ist nicht selten. Aber dass eine Geschichte eine Stadt so prägt, wie es in Worms der Fall ist, das ist zumindest ungewöhnlich. Die Rede ist vom Nibelungenlied, der vielgesungenen Legende aus dem Frühmittelalter, in der Worms ein zentraler Ort der blutigen und intriganten Handlungen ist.
Die Protagonisten der Nibelungen sind in Worms allgegenwärtig. Hagen wirft am Rheinufer den Schatz der Nibelungen in den Fluss und so ziemlich jeder Figur aus dem Nibelungenlied ist in Worms eine Straße gewidmet. Die Königinnen Kriemhild und Brunhild streiten sich öffentlich in der Stadtmitte während Siegfried von seinem Brunnen aus dabei zusieht. Die Nibelungenfestspiele haben ihren festen Platz im Kalender der bedeutenden open Air-Theaterveranstaltungen der Republik und überall in Worms werden Euch mittelgroße Drachen in allen Farben begegnen.
Zentrales Wahrzeichen der Stadt ist und bleibt aber dennoch der Kaiserdom St. Peter, eine der großartigsten Schöpfungen romanischer Kirchenbaukunst. Als Schauplatz einer Papstwahl (1048), des Wormser Konkordats und des damit verbundenen Ende des Investiturstreits (1122) und des Reichstages 1521, an dem Luther sich weigerte, seine Thesen zu widerrufen, hat sich der Dom seinen Platz in der deutschen und der Religionsgeschichte schon früh gesichert.
Vom Dom ist es nur ein Katzensprung über den Weckerlingplatz zum Andreasstift, dem städtischen Museum und gleichzeitig einem der schönsten Gebäude der Stadt. Nicht nur in diesem Gebiet wurde die alte Stadtmauer aufwändig saniert und von außen sehr ansprechend begrünt. Eine Parzelle Reben direkt am ältesten Teil der Stadtmauer macht schon in der Innenstadt klar, dass Worms eine der größten weinbautreibenden Städte Deutschlands ist.
Im Stadtzentrum könnt Ihr Martin Luther nicht verfehlen. Neben dem Reformationsdenkmal in Genf ist das Lutherdenkmal in Worms das größte weltweit.
Trotzdem, dass die Stadt im 2. Weltkrieg sehr gelitten hat, gibt es viele sehenswerte und einzigartige Ecken. Der "Heilige Sand" ist der älteste jüdische Friedhof Europas und ist Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes SchUM-Stätten.
Dass Wormser zu feiern verstehen, könnt Ihr immer Ende August auf dem Backfischfest erleben. Das große Wein- und Volksfest auf der Festwiese am Rhein ist Kult.
Worms könnt Ihr Euch bei einer Führung zeigen lassen oder Ihr entdeckt es auf eigene Faust "Zu Fuß durch zwei Jahrtausende".
Durch Rheinhessen nach Mainz
Worms ist die südliche Spitze Rheinhessens, des mit gut 270 Quadratkilometern Anbaufläche größten Weinbaugebietes in Deutschland. Auf dem Weg nach Mainz kommt Ihr am Rhein entlang durch Oppenheim und Nierstein, klangvolle Orte in der traditionsreichen Branche der Region.
Rheinhessen gibt sich leicht hügelig, prädestiniert zum Radeln und Wandern durch Reben und beschauliche, unaufgeregte Ortschaften - immer mit der Chance auf ein gutes Glas Wein um die Ecke.
Alle Wege führen Euch dann irgendwann nach Mainz, Landeshauptstadt und wichtiger Bestandteil der Metropolregion Rhein-Main.
Vielfältiges Mainz
Mainz ist vieles in einem:
Mainz ist Gutenberg und Biontech - sprich: an Innovationsgeist fehlte es hier nie. Die Stadt versteht es hervorragend ihre Geschichte zu wahren und sich Neuem gegenüber aufgeschlossen zu zeigen.
Mainz ist Großstadt mit tollem Kultur- und Shoppingangebot und doch sehr überschaubar.
Mainz ist das Tor zum romantischen Mittelrheintal und hat ein längeres Rheinufer als Wiesbaden!
Dom, Altstadt und Rhein könnt Ihr locker fußläufig zu erkunden oder Euch bei einer Stadtführung zeigen lassen.
An Museen mangelt es in der Stadt nicht. Herauszuheben ist dabei mit dem Fastnachtsmuseum ein Museum der etwas außergewöhnlicheren Art. Ob Ihr Mainz in der 5. Jahreszeit generell eher meidet oder gerade deswegen besucht, überlassen wir ganz Euch. Den neun Meter hohen Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz direkt in der Innenstadt solltet Ihr aber schon gesehen haben.
Unser Tipp: das Mainzer Marktfrühstück immer samstags von März bis November (9-15 Uhr).